Ein wesentliches Element des Boxsportes ist der Boxhandschuh. Ohne ihn würde sich der Sport auf einen reinen Handkampf reduzieren, bei dem große Verletzungsgefahren sowohl für die Hände als auch für das Gesicht und andere Körperteile der Kämpfer gegeben sind.
Unter Boxhandschuhen versteht man spezielle Sporthandschuhe, die in Faustform gearbeitet sind und eine glatte Oberfläche aufweisen, um Gesichtsverletzungen so weit wie möglich zu vermeiden. Innen sind die Handschuhe weich gepolstert, damit die beim Schlagen erzeugte Energie soweit wie möglich absorbiert wird und nicht direkt auf die Hände übergeht.
Was viele nicht wissen: Wenn Boxer ihren Kampf ohne entsprechende Handschuhe austragen würden, wären nicht nur Nasenbeine, Ohren und Augen permanent gefährdet, sondern vor allem die Hände der Kämpfer. Insbesondere die Region um die Fingerknöchel, die bei einem Schlag in der Regel die meiste Energie aufnehmen müssten, reagiert sehr empfindlich auf wiederholte, harte Schläge. Von kleinen Knochenabsplitterungen (mit teilweise schwerwiegenden Folgen) bis hin zu komplexen Handbrüchen wäre die Bandbreite der regelmäßig auftretenden Verletzungen ohne Boxhandschuhe sehr groß.
Bereits in der Antike entwickelte man einfache Handschützer aus Lederbändern, die um die Hände gewickelt und verknotet wurden. Aus diesen Schutzeinrichtungen entstand schließlich auch der sogenannte Cestus, ein Kampfhandschuh der römischen Gladiatoren, dessen wichtigste Funktion die Verstärkung der Schlagkraft des Kämpfers darstellte. Im Laufe der Jahrhunderte ging das Interesse an Sportarten, die dem heutigen Boxen ähneln, zunächst etwas verloren, bis im 17. Jahrhundert schließlich in England das „Bare-knuckle-Boxen“ (Boxen ohne Handschuhe) populär wurde. Nach etlichen schweren Verletzungen führte man im Jahr 1867 dann die Queensberry-Regeln ein, nach denen das Tragen von Handschuhen beim Boxen verpflichtend wurde.
Im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich die Boxhandschuhe immer weiter, neue Materialien und Fertigungsverfahren wurden eingeführt. Die heute im Profisport gebräuchlichen Boxhandschuhe gehen auf eine Entwicklung aus den 1990-er Jahren zurück.
Da bei modernen Boxhandschuhen die Daumen aus Sicherheitsgründen fast immer angenäht sind (dies sorgt für weniger gefährliche Verletzungen beim Gegner), benötigt der Sportler beim Anziehen fremde Hilfe. Nachdem der Handschuh über die Hand gesteift wurde, wird er - bei klassischen Modellen - am Handgelenk verschnürt. Moderne Modelle verfügen teilweise auch über Klettverschlüsse, mit denen der Boxhandschuh wesentlich schneller geschlossen werden kann. Da das Handgelenk zu den empfindlichsten Stellen am Körper gehört, verfügen die meisten Boxhandschuhe über steif gearbeitete Stulpen, die über das Gelenk reichen und es somit schützen.
Es gibt mehrere Arten von Boxhandschuhen, sowohl für den Hobby- und Freizeitsport als auch für den Profibereich. Die einzelnen Modelle unterscheiden sich insbesondere im Hinblick auf das Gewicht, welches stets in Unzen (englisch: oz / 1 oz = 28,35 g) angegeben wird. Dabei gilt: Je höher das Gewicht, desto dicker ist der Handschuh gepolstert. Hier die verbreitetsten Boxhandschuh-Formen:
Boxhandschuhe in speziellen Kindergrößen. Für die ersten Trainingseinheiten und zum Kraftaufbau empfehlen sich zunächst etwas leichtere Handschuhe, mit zunehmender Erfahrung können dann auch dicker gepolsterte Boxhandschuhe eingesetzt werden.
Universell einsetzbare Boxhandschuhe für das allgemeine Training. Trainingshandschuhe sind in vielen verschiedenen Gewichten erhältlich und können somit perfekt auf die Trainingssituation und auf den Trainingsstand des Boxers zugeschnitten werden.
Sparringshandschuhe sind schwerer als Trainings- oder Wettkampfboxhandschuhe. Sie sorgen somit für geringere Schlaggeschwindigkeiten und weniger Verletzungen.
Bei den sogenannten Sandsackhandschuhen handelt es sich im sehr dünn gepolsterte Boxhandschuhe, die speziell für das Training am Boxsack konzipiert sind.
Mit den Wettkampfboxhandschuhen kann es in die Vollen gehen! Allerdings sind hier auch die Vorgaben und Regularien am strengsten. Je nach Verband bzw. Ausrichter des jeweiligen Kampfes müssen die Handschuhe ein exakt definiertes Gewicht aufweisen und bestimmt Features besitzen, z. B. einen angenähten Daumen. Wettkampfboxhandschuhe für Profis werden individuell auf den Handumfang, die Fingerlänge etc. zugeschnitten, so dass sich die größtmögliche Sicherheit im Sport ergibt.
Von der Materialqualität und Verarbeitung eines Boxhandschuhs kann viel abhängen – mitunter sogar die gesamte Gesundheit des Sportlers. Daher sollten beim Kauf von Boxhandschuhen – auch für den Hobbybereich – keine Kompromisse eingegangen werden. Eine optimale Passform sowie hohe Material- und Verarbeitungsqualität sind die wichtigsten Kriterien für die Auswahl des richtigen Boxhandschuhs. Und natürlich sollte dieser auch auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmt werden.
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